Ionian Sea

Griechenland

Auf dem Weg zur Erkundung eines neuen Segelreviers!
Meine Segelkollegin Kathrin und ich haben uns zum Ziel gesetzt, einen Törn zu organisieren. Mit Skipper Roger, seiner Frau Brigitte und ihrem wunderschönen Schiff – eine Sun Odyssey 49 – ist uns das geglückt. Über Korfu und Igoumenitsa reisen wir nach Lefkas an, wo sich die Segelyacht befindet.

Nach den üblichen Vorbereitungen – Einkauf, Bunkern, Sicherheitseinweisung – stechen wir am nächsten Tag in See.

Samstag, 19. Mai 2018 – Lefkas – Porto Spilia

Über Seekarten und Navionics gebeugt, planen wir die heutige Etappe nach Porto Spilia. Zunächst geht es durch eine Meerenge in südliche Richtung. Da herrscht so ziemlich viel Verkehr. Ideal um sämtliche Vortrittsregeln zu repetieren.

Auf dem Weg nach Porto Spilia haben wir ausreichend Gelegenheit beim Aufkreuzen das Schiff kennenzulernen. Auch der Umgang mit dem Rollgross will gelernt sein. Leider fällt der Wind bei der Insel Skorpios ein, so dass wir das letzte Stück unter Motor zurücklegen.

In Porto Spilia angelegt, geniessen wir zuerst ein schönes Bad im klaren Meer, so dass wir erfrischt zum Apéro an Land gehen können. Mit einem wunderbaren Essen runden wir unseren ersten Törntag ab.
Logbuch: 16.8 sm bei drehendem Wind aus SW und sonnigem Wetter.

Sonntag, 20. Mai 2018 – Porto Spilia – Kastos

Nach einem erfrischenden Morgenbad und einem ausgiebigen Frühstück bereiten wir die Fantàsia zum Auslaufen vor. Die heutige Etappe führt uns an der Nordküste von Meganisi vorbei und dann südlich mit Ziel Fermíkoula Lighthouse respektive der Bucht im Süden dieser unbenannten Insel.

Auf dieser Insel wurden bereits verschiedene Male Mönchsrobben gesichtet. Uns haben sie sich jedoch nicht gezeigt. Dafür entzückten uns die Mittelmeermöwen mit ihren Küken.

Nach dem Beobachten der Möwen und einem feinen Mittagessen segeln wir in die Southeast Bay auf Kastos, wo wir ankern und das Schiff für die Nacht bereit machen.

Logbuch: 15.7 sm bei wenig Wind und sonnigem Wetter.

Montag, 21. Mai 2018 – Kastos – Kioni, Ithaka

Bei sonnigem Wetter lichten wir den Anker und segeln vorsichtig aus der Bucht hinaus. Unser erstes Ziel ist eine Bucht auf der Insel Atokos. Bilder sagen mehr als tausend Worte.

Unsere Tagesetappe führt uns anschliessend an die Ostseite der Insel Ithaka, wo uns schon bald die Überreste von Windmühlen begrüssen.

Die Hafenplätze sind bereits alle belegt und so ankern wir am Eingang der Bucht von Kioni mit Buganker und Heckleinen.

Mit dem Dingi setzen wir zur Treppe über und flanieren nach Kioni. Einmal mehr geniessen wir eine Auswahl an Gerichten. Von griechischem Salat über grillierte Octopus zu Fisch und alles begleitet von einem feinen ithakischen Weisswein.

Logbuch: 15.8 sm bei drehendem Wind von E nach N und sonnigem Wetter.

Dienstag, 22. Mai 2018 – Kioni – Asos

Nach dem Ablegen können wir schon bald einen Butterfly setzen!

In Asos angekommen praktizieren wir eine weitere typische Anlegeart. Buganker in der Bucht, Heckleinen ans Land. Ziemlich trickreich, weil wir so nahe am Pier anlegen wollen, damit wir direkt ans Land gehen können. Schon bald ist es geschafft und wir machen uns zu Fuss zur Burg Asos auf.


Am frühen Morgen dann „action“. Bei einer Segelyacht, die sich auch noch ans Pier geklemmt hat, löst sich wegen dem starken Wind, der von Süden über die Bucht bläst, der Anker. Eine Person steigt aus und muss die Heckleinen lösen, damit das Schiff wegkommt. So steht die Person nun da, wartet und wartet bis das Dingi sie abholt. Alles bei Finsternis und einigem Wellengang, zumindest nicht gefährlich, aber auch nicht sehr angenehm. Wir verlängern die Heckleinen, damit wir einen grösseren Abstand zum Pier haben und unser Heck nicht aufschlägt.

Logbuch: 12.7 sm bei drehendem Wind von SSO nach S und sonnigem Wetter.

Mittwoch, 23. Mai 2018 – Asos – Fiskardo

Auch am Morgen begrüsst uns noch ein „saures Lüftchen“ bei bedecktem Himmel. Vorsichtig legen wir aus der Bucht von Asos ab. Und kaum haben wir die Nordpitze hinter uns gelassen – wow, speed 10.1 kn!

Stürmisch bleibt es den ganzen Tag und macht das Anlegen in Fiskardo nicht eben leicht.

Nach drei Versuchen brechen wir ab und fahren unter Motor in die geschütztere Fóki-Bucht. Ein gutes Auge ist fürs Anbringen der Heckleinen gefragt.

In der Zwischenzeit hat das Wetter wieder aufgeklart und wir wandern gemütlich der Küste entlang nach Fiskardo, einem schmucken Fischerdörfchen.

Logbuch: 12.7 sm bei Wind aus SSO, bewölktem Wetter mit Aufhellungen gegen Abend.

Donnerstag, 24. Mai 2018 – Fiskardo – Póros

Zwischen den Inseln Ithaka und Kefalonia segeln wir durch den Steno Ithakis Richtung Póros.

Nochmals geniessen wir das Segeln bei 9 bis 12 Knoten bevor wir die Segel streichen und in den Hafen von Póros fahren.

Logbuch: 25.6 sm bei Wind aus NW, leichte Bewölkung.

Freitag, 25. Mai 2018 – Póros – Argostóli

Und bereits haben wir die letzte Etappe vor uns. Von Póros geht es um die Südspitze von Kefalonia. In der Bucht von Spartiá geniessen wir nochmals das wunderschöne Meer.

Die letzte Etappe führt uns an Untiefen und Inselchen vorbei.

Schon bald begrüsst uns der Leuchtturm vor Argostóli.

Unter Motor fahren wir an Fährschiffen, Motorbooten und Segelschiffen vorbei in den Hafen ein. Safe and sound legen wir mit der Fantàsia an.

Logbuch: 32.6 sm bei 1-2 Bft und schönem Wetter.

So haben wir unseren Zielhafen unter kundiger Führung unseres Skippers Roger, von dem wir enorm viel in dieser Woche lernen konnten, erreicht. Ein riesengrosses Dankeschön an Roger und Brigitte, die uns in grosszügigster Art und Weise auf ihrem Schiff willkommen geheissen haben und uns ein unvergessliches Segelerlebnis ermöglicht haben!